Die Optionen für Bildverarbeitung und Ausgabe sind in allen Versionen von DxO PureRAW identisch, egal ob sie die Software als Standalone-Anwendung oder Plug-in im Einsatz haben und unabhängig davon, für welchen Verarbeitungsmodus (direkte Vearbeitung und Verarbeitung mit Vorschau) Sie sich entschieden haben.
- Auswahl der Technologie für RAW-Verarbeitung und Rauschminderung
- Wahl der optischen Korrekturen
- Wahl des Ausgabeformats
- Wahl des Zielordners
- Umbenennung der Ausgabebilder
- Übergabe der verarbeiteten Bilder an die Software Ihrer Wahl
Dazu stehen Ihnen folgende Optionen zur Auswahl:
- Direkte Verarbeitung: Bereich Korrekturen und Bereich Ausgabe, jeweils mit einer Zusammenfassung der Einstellungsmöglichkeiten, die durch Klick auf die Schaltfläche Bearbeiten angepasst werden können, die erscheint, wenn Sie mit der Maus über diese Bereiche fahren.
- Im Vorschaumodus: Die Optionen werden in der rechten Spalte gruppiert.
Auswahl der Technologie für RAW-Verarbeitung und Rauschminderung
In diesem Abschnitt wählen Sie aus, wie DxO PureRAW Ihre RAW-Dateien verarbeiten und entrauschen soll, indem Sie eine der folgenden vier Methoden einsetzen:
- HQ*: Eine qualitativ hochwertige Methode zur Rauschminderung, die sich durch ihre Geschwindigkeit bei gleichzeitig hoher Qualität auszeichnet.
- PRIME*: Diese Methode führt eine tiefgehende Analyse des Bildes durch, um Details und Farben optimal zu erhalten. Die Berechnungen lasten Ihren Rechner stärker aus und die Verarbeitung dauert länger als im Standardmodus HQ.
- DeepPRIME: Diese Methode basiert auf künstlicher Intelligenz und liefert eine Qualität, die die der beiden anderen Methoden bei Weitem übersteigt.
- DeepPRIME XD2s/XD**: Eine weiterentwickelte Version von DeepPRIME, die eine feinere Extraktion von Details ermöglicht. DeepPRIME XD2s geht dabei noch weiter und arbeitet mehr Details ohne Artefakte heraus.
* Die Methoden HQ und PRIME sind nur sichtbar, wenn Sie deren Anzeige in den Programmeinstellungen aktiviert haben.
** Beachten Sie, dass DeepPRIME XD auf Fujifilm RAW-Dateien angewendet wird (dazu wird ein Hinweis angezeigt, wenn Sie mit der Maus über die Schaltfläche DeepPRIME XD2s fahren).
Ein Klick auf Weiterführende Einstellungen blendet Schieberegler mit verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten ein, wobei die Anzahl und Funktionen von der gewählten Methode zur Rauschminderung abhängig sind:
- Luminanz: nimmt die Körnung mehr oder weniger heraus (Standardeinstellung: 40) und legt dabei Wert auf die Ausgewogenheit von Körnungsminderung und Detailerhalt.
- Farbigkeit: passt die Bearbeitung von farbigen, parasitären Pixeln an (Standardeinstellung: 100).
- Niederfrequenz: korrigiert das niederfrequente Rauschen, das sich in Form von Rauschclustern zeigt (Standardeinstellung: 100).
- Tote Pixel: reduziert tote Pixel, die vom Kamerasensor produziert werden und als helle Punkte im Bild sichtbar sind (Standardeinstellung: 24).
- Gitternetz*: verringert den „Crosstalk“-Effekt (Standardeinstellung: 30), ein Phänomen, das mit der Art und Weise zusammenhängt, wie benachbarte Pixel unter bestimmten Bedingungen Licht erfassen (kleine Pixelgröße, Streulicht, sehr kleiner Abstand zwischen Sensor und Objektiv). Verstärkt durch Demosaicing, manifestiert sich das Phänomen in Form einer 1 Pixel breiten Struktur, die einem Gitternetz ähnelt.
- Details erzwingen (nur in den Modi DeepPRIME und DeepPRIME XD2s): bestimmt den Schwellenwert für die Detailgenauigkeit, die sich je nach verwendetem Rauschminderungsmodell ändert. Standardmäßig auf 0 eingestellt, werden bei einer Bewegung des Schiebereglers nach rechts mehr Details herausgearbeitet, was zu Lasten einer natürlichen Wiedergabe geht. Bei einer Bewegung nach links wird die Wiedergabe weicher, mit weniger Details.
Wahl der optischen Korrekturen
Mit DxO PureRAW können Sie die optischen Korrekturen festlegen, die Sie auf Ihre Bilder anwenden möchten. Entweder Sie nutzen alle, um das Fachwissen von DxO Labs auf diesem Gebiet voll auszschöpfen, oder nur einige, wenn Sie diese Aufgabe Ihrer gewohnten Software überlassen möchten. Jede Korrektur kann durch Klicken auf die jeweilige Schaltfläche aktiviert oder deaktiviert werden:
- Objektivschärfe: ist standardmäßig auf Standard eingestellt (entspricht der von DxO PhotoLab vorgeschlagenen Einstellung mit dem globalen Schieberegler auf +1). Sie können sich stattdessen aber auch für eine geringe, starke oder hohe Intensität (respektive 0, +2 und +3 in DxO PhotoLab) entscheiden. Die Objektivschärfe bewirkt eine bessere Bildschärfe und eine gleichmäßigere Schärfeverteilung zwischen Bildmitte und -rand.
- Vignettierung: kompensiert die Abdunkelung der Bildränder.
- Chromatische Aberration: entfernt Farbsäume entlang von Konturen, die einem starken Kontrast unterliegen.
- Objektivverzeichnung: korrigiert verzerrte Linien. Da dies zu einem mehr oder weniger starken Bildzuschnitt führt, haben Sie drei Auswahlmöglichkeiten:
- Bild auf das ursprüngliche Verhältnis beschneiden: Das Bild wird unter Beibehaltung der Proportionen von Breite und Höhe des Originals beschnitten. Der durch die Verzeichnungskorrektur verlorene Bildbereich ist nicht mehr sichtbar.
- Maximales Rechteck: Das Bild wird so beschnitten, dass der größtmögliche Bildausschnitt erstellt wird, unabhängig vom Bildseitenverhältnis des Originals.
- Gesamter Bildbereich: Das Bild wird nicht beschnitten und es werden auch die Bildbereiche angezeigt, die dem Zuschnitt eigentlich zum Opfer fallen würden. Sie werden als schwarz hinterlegte Flächen an den Bildrändern dargestellt. Mit dieser Option können Sie das Zuschneiden dem Bildbearbeitungsprogramm überlassen, das Sie üblicherweise verwenden.
*Ab Version 4 (März 2024) verwendet DxO PureRAW verfeinerte, verbesserte Algorithmen zur Korrektur von Objektivunschärfe.
Wahl des Ausgabeformats
Das Ausgabeformat der bearbeiteten Bilder ist davon abhängig, wofür Sie sie später verwenden möchten. Hierfür stehen Ihnen drei Optionen zur Verfügung, wobei Sie auch alle gleichzeitig auswählen können, um Ausgabebilder in den verschiedenen Formaten zu erstellen:
- DNG: erzeugt eine lineare DNG-Datei, die unter Beibehaltung der Eigenschaften und der Reversibilität der ursprünglichen RAW-Datei die Weiterverarbeitung in einem Drittanbieterprogramm wie Lightroom Classic oder Camera Raw ermöglicht.
- JPG: erzeugt eine JPEG-Datei, die für die sofortige Verwendung oder Weitergabe bestimmt ist. Wenn Sie sich für dieses Format entscheiden, haben Sie Zugriff auf 2 Schieberegler:
- Mit dem oberen Schieberegler können Sie die Komprimierung und damit die Qualität der Ausgabedatei anpassen. Die Standardeinstellung liegt bei 90 auf einer Skala von 10 bis 100.
- Für sofortige und veröffentlichungsreife Bilder können Sie Smart Lighting ein- und ausschalten: DxO Smart Lighting analysiert den Bildinhalt unter Berücksichtigung der hellen und dunklen Bildbereiche sowie des Kontrasts der Szene und wendet eine ausgewogene Belichtung auf Ihr Foto an. Der Schieberegler steuert die Intensität der Korrekturen und ist standardmäßig auf 25 eingestellt, was eine leichte Anpassung darstellt (50 ist mittel und 75 ist stark). Smart Lighting stammt aus DxO PhotoLab.
- TIFF: erzeugt eine TIFF-Datei, deren hohe Qualität eine Nachbearbeitung z. B. in Photoshop ermöglicht. Wenn Sie dieses Format wählen, können Sie sich für eine der folgenden Optionen entscheiden:
- 8 Bit für eine schlanke TIFF-Datei.
- 8 Bit komprimiert – die TIFF-Datei wird komprimiert, damit sie wenig Speicherplatz beansprucht.
- 16 Bit für eine Datei in maximaler Qualität, die weitere Korrekturen und Retusche ermöglicht, jedoch ohne die Flexibilität und Reversibilität von DNG-Dateien.
Wenn Sie ein Ausgabeformat oder gleich mehrere Ausgabeformate auswählen, berechnet DxO PureRAW den erforderlichen Speicherplatz, der dann unter den Formatoptionen angezeigt wird. Diese Information ist vor allem dann wichtig, wenn Sie viele Bilderstapel verarbeiten.
Wahl des Zielordners
Im Abschnitt Zielordner haben Sie zwei Auswahlmöglichkeiten:
- Gleicher Ordner wie Originalbild(er): Verarbeitete Bilder werden im Originalordner gespeichert. Sie können auch einen Unterordner auswählen und seinen Namen eingeben (der Standardname ist DxO).
- Benutzerdefinierter Ordner: Sie können einen Zielordner auswählen und/oder erstellen. Klicken Sie dafür auf den Button Durchsuchen, woraufhin sich ein Systemfenster öffnet. Standardmäßig schlägt DxO PureRAW den Bilderordner des Betriebssystems vor. Wenn Sie auf den Doppelpfeil der Schaltfläche Durchsuchen klicken, wird in einem schwebenden Fenster eine Liste mit den am häufigsten verwendeten und den zuletzt genutzten Ordnern angezeigt. Sie können einen Ordner als Favorit durch Klick auf den Stern links neben dem Pfad markieren.
Umbenennen der Ausgabedateien
Das Umbenennen von Dateien ist standardmäßig ausgeschaltet und Sie müssen die Schaltfläche Datei umbenennen erst einmal aktivieren. In diesem Fall können Sie eines der 4 fertig verwendbaren Presets im Menü auswählen. Darunter sehen Sie, je nach der von Ihnen getroffenen Auswahl, eine Vorschau für die Dateiumbenennung. Die Presets bieten Ihnen verschiedene Kombinationen aus Originaldateiname, Verarbeitungsmethode, Datum und fortlaufender Nummerierung an.
Wenn Sie auf Bearbeiten klicken, können Sie Ihre eigenen Dateinamen erschaffen und sie als Presets zur späteren Verwendung speichern:
- Wählen Sie eine der Vorgaben aus:
- Dateiname: verschiedene Optionen für Vorgaben, darunter Suffix und Ordnername.
- Datum und Zähler: verschiedene Datums- und Uhrzeitformate (HH, YYYY, DD, YYYYMMDD usw.).
- Metadaten: Sie können dem Dateinamen Metadaten wie Urheberdaten, Bildbeschreibung, Urheberrechte, Standort, Kameraeinstellungen und Datumsangaben etc. hinzufügen.
- Wählen Sie eine Vorgabe aus den relevanten Menüs und klicken Sie auf Einfügen. Die Vorgaben werden im Feld Format angezeigt. Sie können beliebig viele Vorgaben hinzufügen und die verschiedenen Kategorien miteinander kombinieren.
- Sie können auch freien Text eingeben. Klicken Sie dazu vor, hinter oder zwischen mehrere Werte und bestimmten so die Stelle, an der der Freitext eingefügt werden soll.
- Das Fenster zeigt die Vorschau Ihres zusammengesetzten Dateinamens in der linken unteren Ecke an.
- Möchten Sie Ihr Preset zur Umbenennung von Dateien speichern, klicken Sie auf die Schaltfläche Preset verwalten:
- Aktuellen Einstellungen als neues Preset speichern: Vergeben Sie im Pop-Up-Fenster einen Namen für Ihr Preset und klicken Sie auf Erstellen. Daraufhin erscheint das Preset im Preset-Menü und ist ab sofort über den Menüabschnitt Datei umbenennen aufrufbar.
- Preset-Standardeinstellungen wiederherstellen: setzt Ihr benutzerdefiniertes Preset auf das Ausgangspreset zurück.
- Ausgewähltes Preset aktualisieren: speichert die Änderungen, wenn Sie Änderungen an einem vorhandenen Preset vornehmen.
- Preset löschen: entfernt das ausgewählte Preset.
Übergabe der verarbeiteten Bilder an die Software Ihrer Wahl
Mit DxO PureRAW können Sie die verarbeiteten Bilder in einem Programm Ihrer Wahl öffnen. Im Abschnitt Exportieren stehen die folgenden Optionen zur Wahl:
- Nach der Verarbeitung nicht exportieren: Es wird keine Übertragung von verarbeiteten Bildern gestartet. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie die verarbeiteten Bilder lieber direkt in DxO PureRAW begutachten möchten oder wenn Sie das Überprüfen oder Auswerten der verarbeiteten Bilder in Ihrer gewohnten Fotosoftware auf einen späteren Zeitpunkt verschieben möchten.
- Adobe Lightroom Classic/Adobe Photoshop: Diese Auswahlmöglichkeiten werden angezeigt, wenn die entsprechende Software auf Ihrem Computer installiert ist. Bei Lightroom Classic werden die Bilder im Menü Importieren geöffnet, bei Photoshop werden die Bilder direkt geöffnet. DNGs werden in Camera Raw geöffnet, ebenso wie JPEGs und/oder TIFFs, wenn Photoshop und Camera Raw entsprechend ausgewählt sind.
- Software auswählen: Dieser Befehl öffnet den Programmordner Ihres Betriebssystems. Dort können Sie das gewünschte Programm auswählen, das auch nach dem Beenden von DxO PureRAW im Menü verbleibt. Sie können so viele Programme hinzufügen, wie Sie möchten.
Über den Schalter „Mit original RAW-Datei(en) exportieren“ können Sie die Originalbilder an die bearbeiteten Bilder anhängen und sie ggf. auch im Zielprogramm öffnen.